Gewalt, insbesondere die häusliche Gewalt als gesamtgesellschaftliches Problem zu sehen und es nicht in eine „Schmuddelecke“ zu stellen, bedeutet, dieses Thema besprechbar zu machen. Sowohl Opfer als auch Täter anzusprechen, ihnen ein professionelles Beratungsangebot zu machen, ist der einzige Weg, weitere Opfer zu verhindern.
Keine Straftat, und auch die häusliche Gewalt ist eine Straftat, ist so gleichmäßig über alle Bevölkerungsschichten, kulturellen Gruppen und Alters- und Berufsgruppen verteilt, wie die häusliche Gewalt. Es spricht nur niemand darüber. Schreibe ich dieses Problem nur bestimmten (problembehafteten) Menschen zu, halte ich es weit von mir entfernt. In der Realität betrifft es jedoch meinen Freundeskreis, meine Nachbarschaft, meine Familie oder meinen Arbeitsplatz. Hier bedarf es einer gesellschaftlichen Haltung. Häusliche Gewalt ist durch nichts zu rechtfertigen oder gar zu entschuldigen. Es ist eine gesellschaftliche Tatsache, der sich die Gesellschaft stellen muss, um weiteres Leid zu verhindern.